
TSV Ehningen – TSVgg Plattenhardt
Dass die Blaugelben die Wertung des Kreises Böblingen im Bezirk Stuttgart/Böblingen anführt, ist nichts Neues mehr und trotzdem weiterhin ungewohnt. Allerdings hat man mit dem siebten Spieltag im Quervergleich aller Mannschaften im Bezirk Böblingen Stuttgart die Führung übernommen, auch wenn es „nur“ mit dem vierten Tabellenplatz ist. Sindelfingen, Böblingen und Maichingen hinter Ehningen und nun auch alle Stuttgarter Teams der Liga – vor Jahren unvorstellbar!
Mit einigen Ambitionen waren die Plattenhardter in die Saison gestartet. Im Gegensatz zu den anderen Aufsteigern, die Nichtabstieg als Ziel angaben – von denen zwei im Moment aber vorne in der Tabelle mitmischen – hatte man sich einen einstelligen Tabellenplatz auf die Fahnen geschrieben.
Eine Rechnung sollte der Konkurrenz wacklige Knie bereiten: mit starken 115 Saisontoren haben die Filderstädter sich zum letztlich souveränen Landesliga-Wiederaufstieg geballert. Zum amtierenden Schützenkönig der Bezirksliga Aristidis Perhanidis und dessen Nebenmann Ekrem Servi ist aus Vaihingen der vielumworbene Fabijan Krpan hinzugekommen. Diese drei haben zusammen 98 (!)Tore in der letztjährigen Bezirksliga geschossen und erhielten so vor der Runde den Beinamen Angriffsdreizack!
Bisher 8 Treffer erzielte die als „100-Tore-Sturm“ betitelte Offensivreihe bislang in dieser Landesliga-Saison, drei davon in der Vorwoche. „Die Erwartungen waren sehr, sehr hoch. Es hat bislang nicht so funktioniert wie erhofft. Wir müssen einfach geduldiger sein“, wurde Trainer Slobodan Markovic vor kurzem noch zitiert.
Nach dem 3:1 klang das schon wieder anders. „Plattenhardter Befreiungsschlag im Derby“ titelte die Stuttgarter Zeitung und der Trainer sah sich bestätigt „Ich habe immer gesagt, dass das irgendwann kommt. Ich glaube, dass es jetzt richtig losgeht bei uns.“ Wenn es so kommt, wäre der TSV Ehningen das nächste Opfer des ambitionierten Aufsteigers.
Allerdings kommen die Schalkwiesenkicker mit der Empfehlung von zwei 4:0 Siegen gegen den Tabellenletzten und den Tabellenführer. Das lässt eine spannende Partie erwarten. Einmal mehr ein 50/50 Spiel – wie immer mehr Trainer fast vor jedem Match aufgrund der Ausgeglichenheit betonen.
Johannes Pfeiffer wird am Wochenende wegen eines Kurzurlaubes fehlen, die Verantwortung am Spielfeldrand tragen diesmal die Co-Trainer Manuel Schaitel und Gökhan Akyüz.
„Mit dem deutlichen Sieg in Köngen haben wir schon sehr gut Selbstvertrauen getankt. Das heißt aber im Umkehrschluss natürlich auch, dass die Fallhöhe im nächsten Spiel gegen Plattenhardt dann natürlich umso höher ist. Die Erwartung ist innerhalb der Mannschaft oder auch im Umfeld selbstverständlich gestiegen. Wenn du gegen den Tabellenführer gewinnst, dann ist natürlich die Erwartung da, dass man das bestätigt und wenn man dann eben nicht gewinnt, dann sind die drei Punkte die man davor geholt hat nicht mehr ganz so viel wert. Deswegen müssen wir vom Kopf her voll bei der Sache sein. Wir dürfen es nicht auf die leichte Schulter nehmen und überheblich an die Sache herangehen.“ so Johannes Pfeiffer. „Darauf wird es dann letztendlich ankommen. Ich denke schon, dass wir die Qualität wieder auf den Platz bekommen werden. Es wird natürlich auch ein anderes Spiel werden wie gegen Köngen.“
Die personelle Situation stellt sich relativ entspannt dar, nach der Partie in Köngen gab es zwar einige angeschlagene Spieler – bis zum Wochenende dürften allerdings alle einsatzfähig sein. „Deswegen können wir aktuell glücklicherweise aus dem Vollen schöpfen“ ist der Ehninger Trainer froh.
„Wir werden wahrscheinlich gegen etwas tiefer stehenden Gegner agieren und brauchen da wieder Lösungen. In der Videoanalyse haben wir es schon angesprochen, wie wir es gerne angehen wollen. Der Plan steht, die Mannschaft ist fit und wir haben wirklich die Qual der Wahl. Egal für wen wir uns dann nachher entscheiden, wir werden eine gute Mannschaft auf dem Feld haben und können auch von der Bank viel Qualität nachlegen.“ gibt sich Pfeiffer zuversichtlich. „Es wird einfach wichtig sein, diese Woche die Einstellung in die Köpfe von den Spielern zu bekommen und wenn wir das dann am Wochenende aufs Feld bekommen, dann werden wir als Sieger vom Platz gehen können. Damit wollen wir weiterhin oben dran bleiben und den Abstand nach hinten einfach noch vergrößern.“

TSV Ehningen II – SV Mötzingen
Erst einen Punkt in der laufenden Runde holte der SV Mötzingen. Teils setzte es deutliche Niederlagen, sodass auch das Torverhältnis von 4:36 eine deutliche Sprache spricht. Insofern wären alle Voraussetzungen gegeben, diesen Gegner zu unterschätzen – wenn nicht die Blaugelben selbst ihren Ansprüchen in dieser Liga bisher ein wenig hinterherhinken würden.
Da dies aber so ist, besteht kein Grund überheblich zu sein oder den Gegner zu leicht zu nehmen. Im Gegenteil, es muss alles auf den Platz gebracht werden, um sich im fünften Saisonspiel endlich etwas frei zu schwimmen.
Dies ist notwendig, man muss man die Punkte die man machen kann, auch einfahren. Bisher hat man bis auf das Spiel beim KSC Sindelfingen auch ergebnistechnisch gut mithalten können und muss das nun auf den Platz bringen, um das Punktekonto freundlicher zu gestalten.
„Wenn man die Tabelle ansieht ist es auf dem Papier eine klare Angelegenheit. Wir sind auf jeden Fall der Favorit in dem Spiel. Natürlich dürfen wir den Gegner nicht unterschätzen, nur weil sie jetzt immer wieder irgendeinen Streifen bekommen haben.“ ist Ishak Bayrak klar in der Erwartungshaltung. „Wir haben die Fehler, die wir am Wochenende machten angesprochen – sie sind zu minimieren. Wir haben jetzt auch darauf trainiert, Standards gegen den Ball besser zu verteidigen.“ beschreibt er die Vorbereitung.
„Am Wochenende zählt eigentlich nichts anderes als ein Sieg gegen Mötzingen. Wir möchten ehrlich gesagt auf keinen Fall die erste Mannschaft sein, die gegen den SVM verliert. Wenn wir die Leistung abrufen wie in den Spielen davor und am Sonntag einfach konzentriert an die Sache herangehen, müsste ein Erfolg gelingen. Mötzingen wollen wir einfach überhaupt gar keine Hoffnung lassen, dass sie bei uns was holen können. Wenn wir das schaffen, dann sehe ich keine Gefahr für uns.“ beschreibt der Trainer das Ziel. „Aber wie gesagt, wir sollten den Gegner nicht unterschätzen, weil sie bis jetzt 36 Gegentore kassiert haben. Wir machen einfach unser Spiel und dann schauen wir weiter.“
